Ladeinfrastruktur für Elektroautos
Großer Zuwachs bei Ladesäulen seit 2018
Im Jahr 2019 veröffentlichte das Energiemanagement Brandenburg eine Potentialanalyse für Elektroladesäulen im Land Brandenburg. Es wurde dargestellt, an welchen Standorten der Aufbau der Infrastruktur im Land Brandenburg und in der Region Havelland-Fläming sinnvoll und empfehlenswert sein kann. Hier die einzelnen Karten als PDF:
Stadt Potsdam: Schnell- und Normal-Ladesäulen
Stadt Brandenburg a. d. H.: Schnell- und Normal-Ladesäulen
LK Havelland: Normal-Ladesäulen und Schnell-Ladesäulen
LK Potsdam-Mittelmark: Normal-Ladesäulen und Schnell-Ladesäulen
LK Teltow-Fläming: Normal-Ladesäulen und Schnell-Ladesäulen
Der Studie kann entnommen werden, dass es im August 2018 insgesamt 150 öffentlich zugängliche Ladesäulen in Brandenburg gab, im November 2018 bereits 196. Für eine aktuelle Betrachtung empfiehlt sich das Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur, da hier u.a. regionsspezifische Zahlenauswertungen und Vergleiche möglich sind.
Laut diesem Register gibt es in Brandenburg (Stand 1.6.2021) insgesamt 442 Ladesäulen mit 872 Ladepunkten. Dies entspricht einem Zuwachs von fast 300 Prozent in knapp drei Jahren. In der Region Havelland-Fläming befinden sich davon 148 Ladesäulen (294 Ladepunkte, davon 258 Normal- und 36 Schnellladepunkte), welche sich wie folgt verteilen:
Ladesäulen | Normalladepunkte | Schnellladepunkte | |
Stadt Potsdam | 37 | 77 | 4 |
Stadt Brandenburg | 21 | 40 | 2 |
Landkreis Havelland | 16 | 25 | 4 |
Landkreis Potsdam-Mittelmark | 48 | 79 | 18 |
Landkreis Teltow-Fläming | 26 | 37 | 8 |
Wenn man die Potentialkarten der Studie und zahlreiche der hinzugekommenen Ladesäulenstandorte analysiert, kann man feststellen, dass viele davon in den mit gut bis sehr hoch ermittelten Potentialflächen errichtet wurden. Neben den öffentlich zugänglichen Ladepunkten ist davon auszugehen, dass sich auch die private Ladeinfrastruktur sehr positiv entwickelt. Genaue Zahlen liegen uns hierzu aktuell nicht vor. Das Bundesverkehrsministerium fördert inzwischen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) private Ladestationen an Wohngebäuden mit 900 Euro pro Ladepunkt.
Auch der Bestand an Elektrofahrzeugen und Plug-In-Hybrid-Fahrzeugen[1] hat sich seit 2018 deutlich erhöht. Gab es am 1.1.2018 in Havelland-Fläming noch 396 Elektrofahrzeuge und 336 Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, so waren es drei Jahre später, am 1.1.2021, in unserer Region 2.276 Elektrofahrzeuge und 2.056 mit Plug-In-Hybrid-Antrieb. Diese Verfünffachung der Zulassungszahlen beider Fahrzeugkategorien verteilt sich in unserer Region wie folgt:
Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge | Elektrofahrzeuge | |
Landkreis Potsdam-Mittelmark | 579 | 721 |
Stadt Potsdam | 533 | 479 |
Landkreis Havelland | 333 | 472 |
Landkreis Teltow-Fläming | 185 | 446 |
Stadt Brandenburg | 153 | 158 |
In einer Pressemitteilung des Kraftfahrbundesamtes vom Januar 2021 ist zu lesen, dass sich die E-Mobilität in Deutschland im Jahr 2020 trotz eines rund zwanzigprozentigen Rückgangs bei den Zulassungszahlen, im Vergleich zum Vorjahr, stärker durchgesetzt hat als je zuvor. Rund ein Viertel aller Neuzulassungen entfielen 2020 auf alternative Antriebe (batterie-elektrisch, Hybrid, Plug-In, Brennstoffzelle, Gas, Wasserstoff). Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb legten sogar um 206 Prozent zu.
In Brandenburg waren 2020 insgesamt 11,5 % der Neuzulassungen PKWs mit Elektro-Antrieben. Hiermit belegt das Land bei einer Bandbreite der Bundesländer von 16,5 Prozent (Berlin) bis 8,8 Prozent (Sachsen-Anhalt) einen mittleren 9. Platz mit Potential nach oben.
[1] Im Gegensatz zu Hybrid-Fahrzeugen sind Plug-in-Hybride förderfähig. Beide Fahrzeugtypen besitzen zwar einen eingebauten Verbrennungsmotor. Allerdings ist die elektrische Reichweite bei Hybriden zu gering, weshalb der Gesetzgeber diesen Autotyp nicht in die Klasse der Elektroautos einordnet und diese PKWs keine Förderprämie erhalten.